Rund 70 Experten aus Deutschland und Dänemark informierten sich am Donnerstag, dem 29. März 2012, in der IHK Flensburg über aktuelle Marktforschungsergebnisse und Bestandsanalysen der Tourismuswirtschaft in der deutsch-dänischen Grenzregion und diskutierten Trends und Perspektiven.
Eingeladen hatten das Deutsch-Dänische Regionalmanagement der IHK Flensburg und das INTERREG-IVa-Projekt Tourismus an der Nordseeküste unter anderem Prof. Dr. Bernd Eisenstein vom Institut für Management und Tourismus an der Fachhochschule Westküste in Heide. Er präsentierte die Ergebnisse der „Vergleichenden Untersuchung der Tourismuswirtschaft im deutsch-dänischen Wirtschaftsraum Schleswig-Holstein-Syddanmark“, aus der sich Stärken und Schwächen der Tourismuswirtschaft in der Region ableiten lassen.
So zeigen die ermittelten Kennzahlen beispielsweise, dass der Anteil ausländischer Gäste bei den Übernachtungen in Dänemark um ein vielfaches höher liegt als in Schleswig-Holstein (Syddanmark: 53,6 % und Schleswig-Holstein 5,75 %).
Dr. Dirk Schmücker vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) richtete den Fokus seiner Gäste- und Interessentenbefragung dagegen noch stärker auf den Raum des INTERREG-Projektes an der Nordsee. Sein Ergebnis: Das „Ferienhaus“ ist für die deutschen Gäste in Dänemark von herausragender Bedeutung. Mit der Folge, dass Familien als Zielgruppe für Syddanmark noch wichtiger sind als für schleswig-holsteinischen Anbieter.
Über die anstehenden Herausforderungen der touristischen Entwicklung in der Fehmarnbelt-Region berichtete Juliane König vom Ostsee-Holstein-Tourismus e. V. Mit klaren Organisationsstrukturen und dem bereits seit drei Jahren laufenden INTERREG-Projekt „Destination Fehmarnbelt“ seien hier die Voraussetzungen für eine engere touristische Zusammenarbeit entlang der Achse Lübeck – Kopenhagen geschaffen worden.
Wie touristische Leistungsträger ihr Marketing geschickt auf die Lage in der deutsch-dänischen Grenzregion abstimmen können, zeigten Søren Hansen, Leiter des Freizeitzentrums Skærbæk, Dänemark, und Dr. Torsten Sadowsky, Direktor des Museums Kunst der Westküste, Föhr,. Beide Einrichtungen profitieren von der deutsch-dänischen Vielfalt und Gästen aus dem jeweiligen Nachbarland.
Ziel der Veranstaltung war es, die Bedeutung der grenzüberschreitenden Kooperation der Tourismuswirtschaft stärker ins Blickfeld zu rücken. „Wenn es uns nicht gelingt, die geografischen, kulturellen und historischen Besonderheiten des gemeinsamen Wirtschaftsraumes noch stärker tourismuswirtschaftlich zu nutzen, verschenken wir Marktanteile im Wettbewerb der Destinationen“, sagte Dirk Nicolaisen, Leiter des Kompetenzzentrums für Deutsch-Dänische Zusammenarbeit und Tourismus der IHK Flensburg.
Constanze Höfinghoff, Geschäftsführerin der Nordsee-Tourismus-Service GmbH, wertete die Veranstaltung als Erfolg, forderte die touristischen Akteure jedoch auf, sich für den Erhalt der Tourismusförderung im Rahmen des INTERREG-Programms auch in der neuen Förderperiode einzusetzen. „Vor dem Hintergrund der Situation der öffentlichen Haushalte und der Finanzausstattung der Tourismus-Marketing-Organisationen kommt der Frage der Finanzierung grenzüberschreitender Aktivitäten eine entscheidende Rolle zu“, so Höfinghoff.
„Flensburg online“ Meinung: Kann der Tourismus noch wirtschaftlich arbeiten, wenn die Politik die Steuern erhöht? Schadet die „Bettensteuer“ in Flensburg dem Tourismus und gefährdet Existenzen und Arbeitsplätze?
Irgendwie ist man langsam richtig besorgt: Politiker erhöhen lieber die Steuern + Abgaben, als daß sie endlich mal mit dem notwendigen Sparen anfangen würden.
Das ist meine Meinung. Ich bin gespannt auf Ihre. Nane Jürgensen
Siehe vielleicht auch Hotels in Flensburg und Reisebüros in Flensburg